CluE - Cluster Ernährungswissenschaft

Vulnerabilitätsanalyse


Vulnerabilität heißt Verletztlichkeit. Die so genannte Vulnerabilitätsanalyse untersucht inwiefern bestimmte Sektoren, wie z.B. die Fischwirtschaft vom Klimawandel betroffen ist, d.h. man untersucht wo die wesentlichen Schwachpunkte vor dem Hintergrund der klimawandelbedingten Veränderungen liegen. Sobald man weiß, wo die größte Vulnerabilität liegt, weiß man auch wo man in Zukunft vermehrt handeln muss.

Im Rahmen von CluE wurden mit Hilfe einer bestimmten Methodik, der so genannten wertschöpfungskettenbezogenen Vulnerabilitätsanalyse (vgl. Akamp et al. 2010) folgende Sektoren betrachtet:

  • Schweinewirtschaft
  • Geflügelwirtschaft
  • Milchwirtschaft und
  • Fischwirtschaft.

Für diese wurden z.T. umfangreiche empirische Erhebungen durchgeführt, Expertengespräche geführt sowie Fachliteratur und internationale Studien ausgewertet, um im allerletzten Schritt eine Aussage über den Grad der Vulnerabilität treffen zu können. Die folgenden Abbildungen geben einen Einblick in die Ergebnisse der Vulnerabilitätsanalyse:

SCHWEINE- UND GEFLÜGELWIRTSCHAFT

Vulnerabilität Fleischwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung aus aggregierten Ergebnissen der Studie von Akamp/Schattke 2011.

Die vorderen Wertschöpfungskettenbereiche – insbesondere der Futtermittelanbau und die Produktion – sind stärker von den naturräumlichen Klimaauswirkungen betroffen, während diese in Richtung Verarbeitung sowie Handel und Konsum abnehmen. Obwohl durch die hohen technischen Steuerungsmöglichkeiten die etwas höhere Verwundbarkeit auf den vorderen Wertschöpfungskettenstufen regulierbar ist, wurde ersichtlich, wie komplex die Wirkungen des Klimawandels für die Fleischwirtschaft dennoch bleiben. Dabei sind die Anpassungsmechanismen auch von der Struktur der Wertschöpfungsketten abhängig. Bei einer lockeren Wertschöpfungskettenstruktur (wie in der Schweinefleischwirtschaft) könnte es eher zu individuelleren und vielfältigeren Anpassungslösungen kommen, während in der Geflügelwirtschaft, in der ein großer Teil der Aktivitäten unter dem Dach eines integrierenden Un-ternehmens abläuft, für konkrete Anpassungsentscheidungen erst ein Branchenkonsens gefunden oder der Integrator überzeugt werden müsste, aber schneller einzuführen wäre.

Ansprechpartnerinnen für Fragen zur VA der Fleischwirtschaft:
Marion Akamp (marion.akamp(at)uni-oldenburg.de)
Hedda Schattke (hedda.schattke(at)uni-oldenburg.de)

MILCHWIRTSCHAFT

Vulnerabilität Milchwirtschaft

Ansprechpartner für Fragen zur VA der Milchwirtschaft:
Dr Michael Mesterharm (michael.mesterharm(at)uni-oldenburg.de)

FISCHWIRTSCHAFT

Vulnerabilität Fischwirtschaft border-style: solid; width: 711px; height: 308px;" hspace="" vspace="" align="bottom">

Deutlich wird, dass vor allem die Fischerei als vorgelagerte Stufe der fischwirtschaftlichen Wertschöpfungskette von den klimawandelbedingten Veränderungen betroffen ist. Die nachgelagerten Stufen haben erhöhte Freiheitsgrade, sind natürlich aber auch zu einem gewissen Grad von der vorgelagerten Stufe abhängig und können nicht unbegrenzt auf Erzeugnisse aus Aquakultur zwecks Substitution zurückgreifen.

Ansprechpartnerin Fischwirtschaft:
Marina Beermann (marina.beermann(at)uni-oldenburg.de)

Kurz+Bündig Nr. 4 - Verwundbarkeit Ernährungswirtschaft