CluE - Cluster Ernährungswissenschaft
INKA BB - Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Region Brandenburg Berlin
Ausgangslage
Die Region Berlin Brandenburg ist gekennzeichnet durch vergleichsweise geringe Jahresniederschläge, einem hohen Gewässeranteil und sandigen Böden mit einer geringen Wasserspeicherkapazität. Zurückgehende Niederschläge im Sommer und die Zunahme von Extremwetterlagen, als Folgen des Klimawandels, stellen die Region und insbesondere die dortige Landnutzung vor neue Herausforderungen. Darüber hinaus reagieren die zahlreichen Gewässer der Region, hinsichtlich ihrer Wasserführung und Wasserqualität, sehr sensitiv auf klimatische Veränderungen.
Projektziel
Das Ziel des Projekts ist es, mit Hilfe von spezifischen Handlungsempfehlungen, Entscheidungsunter-stützungssystemen und Managementleitfäden, die strategische Klimaanpassungsfähigkeit von Akteuren der Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu stärken. Aufgrund veränderter Klimabedingungen sollen insbesondere die Nachhaltigkeit der Land- und der Wassernutzung in der Region gesichert werden.
Vorgehensweise
Ausgangspunkt des Projekts ist eine Stärken- und Schwächenanalyse der beteiligten Akteure und Regionen sowie ihre Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel. Darauf aufbauend werden Maßnahmen zur Klimaanpassung aufgezeigt und experimentell, unter Einbindung der Praxispartner, im Laufe des Projekts getestet. Der Schwerpunkt Landnutzung beschäftigt sich mit der Milderung negativer Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Landbewirtschaftung und der Förderung der Wettbewerbsfähigkeit in Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau. Der Bereich Wassermanagement setzt sich mit der Verbesserung der Wasserverfügbarkeit durch institutionelle und technologische Steuerungsmechanismen auseinander. In Berlin wird u.a. ein Warnsystem vor Hitzeperioden erprobt.
Projektschwerpunkt Landwirtschaft
Das Projekt untersucht sowohl den integrierten als auch den ökologischen Landbau hinsichtlich ihrer Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel. Der Schwerpunkt für den klimaflexiblen integrierten Landbau liegt hierbei auf Multi-Cropping-Systemen und eine an die zunehmende Trockenheit angepasste Bodenbearbeitung. Im Bereich Ökolandbau werden Ergebnisse aus On-Farm-Versuchen zur Optimierung von Anbauverfahren und Fruchtfolgen ausgewertet und Handlungstools abgeleitet. Des Weiteren werden mit Pflanzenzüchtern Sortenstrategien für landwirtschaftliche Nutzpflanzen und für gärtnerische Kulturen zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt. Ebenso wird der ökonomisch sinnvolle Einsatz innovativer Techniken für eine effiziente Bewässerung im Pflanzenbau unter geänderten klimatischen Bedingungen untersucht. Für die durch Dauergrünland geprägte Projektregion, werden weiterhin Anpassungsstrategien hinsichtlich des geänderten Futteraufwuchses und der Belastung der Weidetiere durch Trockenheit und Hitze erstellt. Mit Hilfe des „HYDBOS“ wird ein Beratungstool für die Nutzung und den Schutz hydromorpher Böden zur Verfügung gestellt. Das Gesamtprojekt beinhaltet u.a. folgende Teilprojekte:
- Klimaflexibler integrierter Landbau
- Anpassungstools für einen klimaplastischen Ökolandbau
- Sortenstrategien bei landwirtschaftlichen Nutzpflanzen
- Anpassung gärtnerischer Kulturen an den Klimawandel
- Bewertung der landnutzungsabhängigen Feinstaubemissionen
- Anpassungsstrategien für Weidenutzungssysteme an den Klimawandel
Projektpartner
Rund 15 Forschungseinrichtungen, ca. 40 Behörden und Interessensverbände aus Berlin und Brandenburg und mehr als 35 Wirtschaftsunternehmen, insbesondere aus der Land- und Forstwirtschaft.
Projektlaufzeit
05/2009 – 04/2014
Kontakt
Dr. Andrea Knierim
Institut für Sozioökonomie, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)
Eberswalder Str. 84
15374 Müncheberg
Tel.: +49 (0) 33432 82-410
Fax: +49 (0) 33432 82-308
E-Mail: inkabbzalf.de
Quelle
http://www.klimzug.de/_media/flyer_inka_bb_neu_%282%29.pdf