CluE - Cluster Ernährungswissenschaft

KLIMZUG Nordhessen - Klimaanpassungsnetzwerk für die Modellregion Nordhessen


Ausgangslage

Auch in Nordhessen werden Extremwettereignisse, die Zunahme von Durchschnittstemperaturen, Hitzeperioden und schneearmen Wintern sowie die Veränderung des Niederschläge Auswirkungen auf die Region haben. „Nordhessen ist eine geographisch, wirtschaftlich und sozio-demographisch facettenreiche Region. Als typische, kleinräumig strukturierte Mittelgebirgsregion verfügt mit der Stadt Kassel über einen urban verdichteten Raum, aber auch über eine vielschichtige, wald- und flussreiche Kultur- und Naturlandschaft in der Klimaanpassungsstrategien differenziert auszugestalten sind.“

ProjektZiel

Das Ziel ist die Entwicklung, Umsetzung und Erprobung von Strukturen, Institutionen, Produkten und Dienstleistungen, die eine enge Kooperation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, gesellschaftlichen Gruppen und politischen Entscheidungsträgern im Bereich Klimaanpassung sicherstellt. Aspekte der Anpassung an den Klimawandel sollen in bestehende Formen der Steuerung auf die Art und Weise integriert werden, dass sie zukünftig frühzeitig berücksichtigt werden können.

Vorgehensweise

Die wissenschaftlichen Teilprojekte erforschen und erproben exemplarische Maßnahmen zur frühzeitigen Anpassung an den Klimawandel in den Handlungsfeldern Ressourcen, Energie, Verkehr, Tourismus und Gesundheit. „Szenarienprojekte unterstützen die lösungsorientierten Teilprojektemit Klimadaten und bei der Entwicklung von themenspezifischen Szenarien und Projektionen. Sie überprüfen die Anpassungsmaßnahmen auf ihre Klimaverträglichkeit und erarbeiten für Entscheidungsträger der Region regionalisierte Klimamodelldaten.

Projektschwerpunkt Landwirtschaft

Im Handlungsfeld Ressourcen werden agrar-, wasser- und forstwissenschaftliche Fragestellungen des Klimawandels in Nordhessen erforscht und Empfehlungen für Anpassungsmaßnahmen erarbeitet. Die Ergebnisse sind Gegenstand gesellschaftlicher Teilprojekte und Grundlage für Anpassungsmaßnahmen der Gebietskörperschaften (Klimaanpassungsbeauftragte, KAB) und der für diese Bereiche verantwortlichen Kooperationspartner. Dementsprechend bestehen zu diesen Projekten und diesen Partnern besondere Schnittstellen. Das Handlungsfeld besteht aus drei Forschungsteilprojekten: Landwirtschaft, Wasserwirtschaft & Forstwirtschaft.

„Angesichts der zu erwartenden klimatischen Veränderungen in Nordhessen sind Anpassungsstrategien für landwirtschaftliche Anbau- und Nutzungssysteme notwendig, um eine umweltgerechte und ertragreiche Landwirtschaft zu ermöglichen. Im Forschungsprojekt werden solche Strategien exemplarisch im Einzugs- und Überschwemmungsbereich von Fließgewässern entwickelt. Dabei werden im Einzugsbereich ackerbauliche Standorte erfasst, die hinsichtlich Grundwasser- und Bodenschutz (Stichworte Stoffaustrag und Erosion) bedeutend sind. Für diese Standorte werden Anbausysteme für Energiepflanzen hinsichtlich des Ertrags und verschiedener Umweltparameter untersucht. Im Überschwemmungsgebiet der Fließgewässer werden Grünlandbestände als geeignete Vegetation untersucht, um Wasser- und Bodenschutzfunktionen zu gewährleisten. Die in diesen Feldversuchen ermittelten Daten dienen in einem weiteren Arbeitsschwerpunkt der Entwicklung von Modellszenarien für Einzugs- und Überschwemmungsgebiet der nordhessischen Fulda vor dem Hintergrund regionalisierter Klimaszenarien. Die daraus abgeleiteten Szenarien ermöglichen die Übertragbarkeit auf andere Regionen. Die Umsetzung und Verbreitung der Ergebnisse des Projekts erfolgt während der experimentellen Phase direkt durch Feldbegehungen und Informationsveranstaltungen für die landwirtschaftliche Beratung und die Praxis durch die Kooperation mit Bauernverband und Boden- und Wasserverbänden. Durch die Kooperation mit der KWS Saat AG in Einbeck fließen die im Projekt erzielten Ergebnisse direkt wieder zum Züchter und dienen als Verbreiterung der Basis zukünftiger Züchtungsstrategien unter dem Aspekt der Klimaveränderungen. Ferner ist in Zusammenarbeit mit den Klimaanpassungsbeauftragten (KAB) die Erarbeitung von Fach- und Regionalplänen zum Boden- und Wasserschutz unter Berücksichtigung angepasster landwirtschaftlicher Anbausysteme vorgesehen. Die weitergehende Wissensvermittlung erfolgt innerhalb des Vorhabens in Workshops, Seminaren und Exkursionen gemeinsam mit Weiterbildungsträgern der Klimaanpassungsakademie (KAA) und anderen regionalen Akteuren. Umsetzungsmaßnahmen werden mit Vertretern der Landkreise, mit Landwirten sowie mit Vertretern von der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereichen diskutiert, geplant und, wenn möglich, realisiert. Die Umsetzung der Empfehlungen in Agrarbetriebe wird durch Klimaanpassungsmanager (KAM) begleitet und unterstützt. Ein internationaler Transfer findet im Rahmen der Partnerschaft mit dem Waldviertel mit der österreichischen Bundesanstalt für Alpenländische Landwirtschaft und der Universität für Bodenkultur statt.“

Projektpartner

Das KLIMZUG-Nordhessen Netzwerk besteht aus 18 Forschungs- und neun komplementären Praxisprojekten. Zu ihnen gehören u.a. die Universität Kassel, Hochschule Fulda, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, Fraunhofer Institut für Bauphysik, Regionalmanagement Nordhessen, deENet, MoWiN.net e. V., Limón GmbH, vhs Region Kassel/Hessencampus Kassel, Regierungspräsidium Kassel, Gesundheitsamt Region Kassel, Stadt Kassel, Landkreis Kassel Landkreis Waldeck-Frankenberg, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Werra-Meißner-Kreis & Schwalm-Eder-Kreis.

Kontakt

Dipl.-Umweltwiss. Marcus Steffens

Projektkoordinator

Universität Kassel

Kurt-Schumacher-Str. 2

34117 Kassel

Tel.: +49 (0) 561 804 7260

Fax: +49 (0) 561 804 7282

E-Mail: m.steffens(at)uni-kassel.de

Quelle

http://www.klimzug-nordhessen.de/

http://www.klimzug-nordhessen.de/fileadmin/pics/projekt/Klimzug_Flyer_2009-Endversion_per_Mail2.pdf