CluE - Cluster Ernährungswissenschaft

REGKLAM - Regionales Klimaanpassungsprogramm Modellregion Dresden


Ausgangslage

Dresden gilt derzeit als eine der größten und dynamischsten Wirtschaftsregionen in den ostdeutschen Bundesländern. Die Elbmetropole und ihr Umland werden jedoch in Zukunft auch von den direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein. Die zu erwartenden Klimaänderungen bringen Herausforderungen für nahezu alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens. Ein breites Konsortium regionaler Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft rückt daher die Stadt und Region Dresden in den Mittelpunkt umfangreicher Untersuchungen.

Projektziel

Im Rahmen des Vorhabens „Entwicklung und Erprobung eines integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die Modellregion Dresden“ – kurz REGKLAM – entwickeln sie Strategien für den Umgang mit den regionalen Auswirkungen des Klimawandels. Der regionale Klimawandel birgt dabei nicht nur Risiken, sondern auch Chancen für Dresden und sein Umland. Sie zu erkennen und zu nutzen und zugleich Risiken zu mindern und vorzubeugen, ist die besondere Herausforderung, der sich die Region stellt.

Projektschwerpunkt Landwirtschaft

Durch den Klimawandel werden Land- und Forstwirtschaft der Region künftig mit Veränderungen der Winterlänge und Winterhärte sowie zum anderen mit Starkregen, Hagel und zunehmender Trockenheit v.a. während der Vegetationsperiode konfrontiert. In deren Folge sind einerseits Ertragsverluste landwirtschaftlicher Kulturen, des Waldwachstums und Störungen der natürlichen forstlichen Regeneration zu erwarten. Zudem ist davon auszugehen, dass Waldbrandgefahr und Sturmschäden zunehmen. Andererseits müssen potenziell positive Wirkungen der Erwärmung auf Sonderkulturen im Obst- und Weinbau im Elbetal berücksichtigt und bewertet werden. Dies bedarf der Anpassung von land- und forstwirtschaftlichen Anbaustrategien und -techniken im landschaftsbezogenen Kontext. Neben den Auswirkungen des Klimawandels auf die Produktionsfunktion der landwirtschaftlichen und forstlichen Standorte sind erhebliche Wirkungen auf deren Boden- und Umweltfunktionen zu erwarten. Zu erwarten sind eine Zunahme des Bodenabtrags durch Wasser und Wind und damit wirtschaftlich signifikante Off-Site Wirkungen insbesondere nach extremen Witterungsereignissen, Auswirkungen auf Wasserspende und Wasserqualität sowie die Lebensraumfunktionen der land- und forstwirtschaftlichen Standorte.

Im Teilmodul 3.3 Landnutzung werden auf der Basis der Änderungsszenarien von Klimakenngrößen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Land- und Forstwirtschaft für die Modellregion Dresden modelliert und bewertet sowie klima- und standortangepasste land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftungs- und Planungsstrategien für die Erfordernisse des Klimawandels in enger Zusammenarbeit mit den Verwaltungen sowie Akteuren und Betrieben der Region erarbeitet. Dabei sind neben der Produktionsfunktion auch die vielfältigen Umweltfunktionen der Standorte und Produktionssysteme zu berücksichtigen. Verantwortlich für die Forschungsarbeiten im Teilmodul Landnutzung mit den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie der integrierenden Bewertung, Landnutzungsänderung und Umsetzung ist der Lehrstuhl für Bodenkunde und Bodenschutz der TU Dresden. Die Kompetenz im Bereich regionaler Pflanzenbau sowie Fortwirtschaft wird durch die Verbundprojektpartner Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie LfULG und dem Staatsbetrieb Sachsenforst in seiner Funktion als Forstbehörde, Bewirtschafter landeseigener Waldflächen und als Forschungsinstitution eingebracht. Damit wird ein ganzheitlicher Forschungsansatz unter Einbeziehung der Landnutzungspotenziale, der sektorenübergreifenden Bewertung, Planung bis hin zu Umsetzungsszenarien und zur online-basierten Entscheidungsunterstützung garantiert. In dieses Aktionsnetzwerk sind darüber hinaus repräsentative Agrar-, Obst- und Weinbaugenossenschaften, die kommunalen und privaten forstlichen Eigentümer von Forstbetrieben und mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Dresden mit dem Stadtforstbereich Dresden einbezogen.

Projektpartner

REGKLAM wird von sieben Projektpartnern getragen. In die fachliche Arbeit sind erheblich mehr Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft eingebunden. Die Partner erarbeiten gemeinsam umsetzbare Lösungsvorschläge für Unternehmen, kommunale und staatliche Institutionen sowie die Bürgerinnen und Bürger der Modellregion. Schrittweise werden auf diesem Weg auch neue Kontakte zwischen Akteuren geknüpft, Kooperationen gefestigt und das regionale Netzwerk gestärkt, welches auch nach Ablauf des Vorhabens Bestand haben soll.

Projektlaufzeit

07/2008 - 06/2013

Kontakt

Projektschwerpunkt Landwirtschaft:

TU Dresden Bodenkunde und Bodenschutz

Susanne Frank

Susanne.frank(at)tu-dresden.de

REGKLAM Projektleiter:

Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Müller

Direktor Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)

info(at)regklam.de

Quelle

http://www.regklam.de/home/

http://www.klimzug.de/_media/REGKLAM_Projektflyer.pdf